Die Sydneysider sind von der Schönheit der Natur vor ihrer Haustür wahrlich gesegnet: Da wären nicht nur die traumhaften Strände der Ostküste mit atemberaubendem Blick auf den Ozean und spektakulären Klippenwanderungen. Nein! – Sie haben auch noch die wundervollen Blue Mountains, quasi im Hinterhof!
So sind es nur eineinhalb Stunden Fahrzeit mit dem Auto oder gute zwei Stunden mit dem Zug von Sydneys Hauptbahnhof, um in den 1959 gegründeten Blue-Mountains-Nationalpark zu kommen. Dieser beginnt etwa 60 Kilometer westlich von Sydney auf einer von Flüssen durchzogenen Hochebene. Das Gebirge der Blue Mountains (dt.: „Blaue Berge“) ist Teil der Great Dividing Range (dt. auch: Großes Australisches Scheidegebirge), Australiens größtem Gebirgszug. Dieser teilt die Ostküste vom Inland ab und erstreckt sich von der Nordostspitze Queenslands die gesamte Ostküste durch New South Wales entlang bis nach Victoria, wo er eine westliche Richtung einnimmt und sich schließlich im Westen des Bundesstaates an den letzten Ausläufern der Grampians in der riesigen Zentralebene Australiens verliert.
Vor meinem Besuch der Blue Mountains hatte mich bereits selbiger Gebirgszug mit dem Grampians-Nationalpark verzaubert. Als ich nun an diesem frühen Morgen zum ersten Mal auf einem der Felsvorsprünge des Blue-Mountains-Nationalparks stehe und meinen Blick in das Tal schweifen lasse, bin ich aufs Neue fasziniert!
Fasziniert von der Weite!
Fasziniert von den dichten Wäldern!
Fasziniert von den spektakulären Schluchten!
Fasziniert von diesen einmaligen Felsformationen!
Hach, es war so schön! Plötzlich schwebe ich wieder in Erinnerung an die Grampians, die mir wahrlich imponiert haben. Und da plötzlich – da erscheint mir etwas! Ein bläulich schimmernder Nebel, der keineswegs meinem Morgenkoma geschuldet ist!
Über den Gipfeln der Blauen Berge vernehme ich den bläulichen Eukalyptusnebel, jene Farbenpracht, denen die Blauen Berge ihren Namen verdanken. Diese blauen Farbnuancen stammen von den Eukalyptus-Bäumen, dessen Blätter das ätherische Eukalyptusöl verdunsten, was die Lufttrübung verursacht. Bei warmer Luft verflüchtigen sich die Öle und bilden so den charakteristischen blauen Dunst, der in diesen Morgenstunden über den Bergen hängt. Es ist ein wahrlich märchenhaftes Bild über das Tal mit dem feinen, leicht bläulichen Nebelvorhang zu schauen, mit seinen weitläufigen Eukalyptuswäldern. Diese dichten Wälder prägen das Mittelgebirge und dessen Sandsteinplateaus, die bis zu 1100m hoch aufragen.
Die Bergkuppen der Blue Mountains sind flach und breit. Sie fallen jedoch sehr steil ab, da es sich um ein Sandstein-Hochplateau handelt, in dem Regenwasser und Flüsse im Laufe der Jahrhunderte tiefe Täler gegraben haben. Satte, grüne Baumkronen legen sich teppichartig über die Sandsteinberge und ihre Schluchten, dessen Gestein sich in beigen, gelben und orange schimmernden Schichten abzeichnet. Die markanteste Gesteinsformation bilden dabei die famosen „The Three Sisters“, drei schmale Felssäulen, die in das Jamison Tal hineinragen. Diese ungewöhnlichen Felstürme sollen nach einer Traumzeitlegende der australischen Ureinwohner, die die Region der Blue Mountains seit mindestens 14.000 Jahren bewohnt haben, einmal drei schöne junge Mädchen gewesen sein. Diese wurden zum Schutz ihres Lebens auf tragische Weise vom eigenen Vater zu Stein verwandelt…
Die Felsformation „Drei Schwestern“ liegt nahe Katoomba, dem kulturellen und touristischen Zentrum des Blue Mountains National Park und womöglich die erste Anlaufstelle für alle die, die mit dem Zug in die Blauen Berge komme. Von Katoomba aus erreicht man auch direkt das Besucherzentrum am Südende der Echo Point Road, wo sich der Echo Point Lookout befindet. Der Aussichtspunkt bietet einen spektakulären Panorama-Blick mit dem Glanzstück der Three Sisters. Wer nicht gut zu Fuß unterwegs ist und keine Wanderung durch die Berge plant, für den ist der Aussichtspunkt definitiv die richtige Anlaufstelle! Aber auch für alle anderen lohnt der Echo Point Lookout als Ausgangspunkt, von dem verschiedene Wanderwege ausgehen, wie beispielsweise zu den Katoomba Falls (3,1km in ca. 1,5h) oder den Gordon Falls. Außerdem verbinden die mehr als 800 Stufen des Giant Stairway den Echo Point mit den Three Sisters im Jamison Valley – und dieser kleine Spaziergang sollte bei einem Besuch der Blauen Berge allemal drin sein! : )
Von Katoomba, der größten Stadt des Blue Mountains National Park, erreicht man auch das kleinere Leura, mit seinen rund 4.644 Einwohnern – auch als Garden Village bekannt. Ich habe Leura mit seiner zentralen Straße, der Leura Mall mit den kleinen Cafés, Restaurants sowie Galerien, als sehr charmant und weniger touristisch überlaufen als das einwohnermäßig fast doppelt so große Katoomba empfunden. Das ist natürlich reine Geschmackssache. Wer weniger die Ruhe sucht und auch abends ein wenig Entertainment möchte, dem lege ich Katoomba nahe. In Leura haben es mir schlichtweg die vielen kleinen, alten Villen mit ihren romantischen Gärten und das blühende Blumenmeer angetan.
Sollte ich eines Tages wieder zurück in die wundervollen Blauen Berge kehren, dann werde ich mich sicherlich etwas länger im reizenden Leura niederlassen. Schließlich ist der Blue-Mountains-Nationalpark ein riesiges Areal – übersät von vielen skurrilen Felsformationen, spektakulären Aussichtspunkten, hohen Wasserfällen, reißenden Flüssen, faszinierenden Schluchten, Tälern und Höhlen sowie dichten Wäldern mit Akazien und unzähligen Eukalyptusarten, über denen stets dieser bläuliche Hauch von Eukalyptusnebel liegt. Es gibt noch viel zu entdecken im Gebirge der Blue Mountains…
Tipp: Sonntags fährt man mit Bus, Bahn, Zug oder Schiff in Sydney unbegrenzt für nur 2,50A$! Man kommt für 2,50A$ sogar bis in die traumhaften Blue Mountains nach Katoomba !!! : )
Eure Antje
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Ein herrlicher AUSFLUG … !
Danke schön! Und ein sonniges Wochenende : ) LG Antje
tolle Fotos und vor allem das wo du auf dem Fels sitzt ! Geniales Bild
Danke Manni : ) Sonnige Grüße, Antje
Ja, genial, aber mein Herzschlag hat kurz ausgesetzt, als ich Dich da so ohne doppelten Boden sitzen sah! 🙂
Nein, das Lob geht hier wirklich an den Fotografen. Es sieht wohl gefährlicher aus, als es war! Direkt unter meinen Füßen befindet sich ein Gesteinsbalkon mit Pflanzenbett 😉
Dann bin ich ja erleichtert… 🙂
🙂
Schöne Bilder, traumhafte Gegend, gelungener Text. 😊
Danke fürs mitnehmen.
Lieben Gruß, Ewald
Vielen Dank Ewald : )
Da war ich mit der Definition von den Blue Mountains ja vollkommen daneben. 😉
Ein informativer Text und tolle Aufnahmen sowohl von der beeindruckenden Landschaft als auch von Dir! Für Dein ebook viel Erfolg! LG Simone
Vielen lieben Dank Simone!!! Die Übersetzung der „Blue Mountains“ habe ich natürlich für meine 96-jährige Oma eingebaut 😂 aber das mit dem blauen Dunst der Eukalyptus-Bäume war mir vorher wirklich nicht bewusst gewesen 😉 LG – nun wieder aus Berlin! Antje
Wow, super schöner Beitrag. Ich bin auch gerade in Sydney. 🙂
Danke schön!! Bei mir ging es nun wieder zurück, aber die Gedanken sind noch da!! 😉 Wünsche eine wundervolle Zeit!! LG Antje
Hat dies auf Die Erste Eslarner Zeitung – Aus und über Eslarn, sowie die bayerisch-tschechische Region! rebloggt.
Danke für diesen wunderbaren Ausflug, mit den atemberaubenden Bildern!
Beste Wünsche weiterhin! LG Michael
Vielen lieben Dank Michael!
Immer gerne Antje! Wunderschöne Fotos und ein wirklich Fernweh erzeugender Text. LG Michael
Danke dass du die vielen schönen Bilder und Erlebnisse mit uns teilst. Sie haben bei mir Erinnerungen an meine eigene Australienreise und den Ausflug in die Blue Mountains wachgerufen. Wunderbar.
Vielen lieben Dank! Das freut mich zu hören. Liebe Grüße. Antje
In den Blue Mountains war ich damals auch. Ein toller Ort und einfach spektakulär. Auch fand ich diese unglaubliche Weite toll, bei der man den Blick einfach schweifen lassen konnte. Definitiv ein Tagesausflug von Sydney wert.
Auf jeden Fall. Mich hat die Weite auch fasziniert und die Luft! : ) Liebe Grüße, Antje
Tolle Gegend, liebe Antje. Ich verstehe, dass Du dahin zurück willst. Ich weiß nicht, ob Du in den Wald hineinspaziert bist, oder nicht, aber ich frage mich, ob es möglich ist, den Eykalyptusgeruch wahrzunehmen.
Liebe Tanja, in der Tat das ist es. Ich kann nicht sagen, ob es der typische Geruch ist, wie ich Eykalyptus kenne, aber die Luft hatte etwas total Frisches, Angenehmes und ich habe das für mich als Eykalyptus wahrgenommen. Ich liebe den Wald ja generell, aber der Geruch war hier noch mal besonders! LG Antje
Ich hatte einmal Onkel und Tante in Sydney, der Bericht über den Blue-Mountains-Nationalpark finde ich einfach toll, die schönen Bilder kann man stundenlang ansehen. Ich glaube das Fernweh ist schon da, bei mir.
Vielen Dank Wolfgang! Ich habe tatsächlich auch Familie vor Ort und daher die Zeit genutzt die Blauen Berge etwas länger zu entdecken. Lieben Dank für das Feedback! Ich schaue die Bilder auch immer wieder gern an, hat etwas Beruhigendes 😉
Toller Beitrag und wunderschöne Bilder! Die Blue Mountains sind wirklich ein magischer Ort. Ich bin selbst gerade auf der Suche nach neuen Zielen dort für Tagestrips. Man kann einfach nicht genug davon bekommen. Ich habe vor kurzem meinen ersten Beitrag über einen Tagestrip verfasst. Schau doch mal vorbei wenn du Lust hast 🙂
Danke schön. Das mach ich gern 😉 LG Antje
Tolle Fotos, die Blue Mountains haben wir leider nicht mehr geschafft, ein Grund mehr nochmal hinzufliegen 😊
Danke schön Sophie. Immer gut sich einen guten Grund für die Rückkehr zu lassen 😉
Super Blog! Und die Bilder erst 😍 ein bisschen näher am Heimatland haben wir uns orientiert und sind nach Finnland gereist! Wenn du dich von super Bilder und witzige Geschichten für deine nächste Reise inspirieren lassen willst ? Das ist der link zum Blog https://finnland-2018.blog/
Danke schön! LG Antje