Malawi: Willkommen im grünen Norden!

Malawi wird gern als das „warme Herz Afrikas“ betitelt und gilt als das Land der freundlichen Menschen.

Doch jetzt mal ganz ehrlich: Wer hat schon mal von Malawi gehört?

Lake Malawi

Malawi is a long, narrow African country situated in the southern part of the Rift Valley. It is landlocked and surrounded by Mozambique, Zambia and Tanzania.

Von jenem kleinen, langgezogenen Land mit rund 18 Millionen Menschen, ausgestreckt auf einer Fläche, die einem Drittel Deutschlands entspricht und eingebettet zwischen Tansania im Norden, Mosambik im Osten und Süden, sowie Sambia im Westen.

Von einem der kleinsten Staaten des südlichen Afrikas, der den drittgrößten See des Kontinents und den neuntgrößten der Welt beherbergt: den Malawisee. Einem Gewässer, das ein Fünftel des Landes bedeckt und „Blut und Seele“ von diesem ist, da für ein Großteil der Malawier die Lebensgrundlage von diesem See abhängt. Denn mehr als 80% der Malawier sind Selbstversorger, die auf Kleinstfarmen Cassava, Reis, Hülsenfrüchte und Erdnüsse anbauen oder von Fischfang und Viehzucht leben. Daher wundert es nicht, dass Malawi auch die meisten Devisen durch den agrarischen Export erwirtschaftet, nämlich von Tabak und in geringerem Umfang auch Tee, (leckerstem!) Kaffee, Zucker und Baumwolle, um genau zu sein. Vom großen Touristenansturm ist das Land bisher verschont geblieben. Das mag auch ein bisschen daran liegen, dass Malawi mit einem jährlichen Pro-Kopf-Einkommen von rund 290 Euro, zu einem der ärmsten Länder Afrikas zählt. Auch die Korruption ist keine Unbekannte.

Northern Malawi

Did you ever hear of Malawi? Let me tell you it´s beautiful…

Malawische Grenzfreundlichkeit

Meine Reise nach Malawi ist im grünen, dünn besiedelten Norden gestartet. Um ehrlich zu sein: Nördlicher hätte sie kaum starten können, denn ich bin auf dem Landweg über den großen Nachbarn Tansania eingereist.

Bestens vorbereitet, mit 54.000 Malawi-Kwacha (MWK) im Gepäck, begrüße ich den malawischen Grenzbeamten, der mit einem freundlichen Grinsen erwidert. Ich freue mich wiederum, dass sich der Slogan der „freundlichen Malawier“ direkt bestätigt hat. Als ich ihm zwecks Visum meine Kwacha rüber schiebe, weist mich Mr. Malawi darauf hin, dass ich in Dollar zahlen müsse. Auf meinen verdutzten Blick hin, dass ich das Visum nicht in der Landeswährung zahlen könne, erklärt er mir, dass es sich hierbei um Staatsgeld handele, was die Regierung in Dollar einfordere. Ich füge mich also meinem Schicksal und mache mich samt meiner Kwacha auf zur Wechselstube, die sich direkt an der Grenze befindet. Doch zu meiner Überraschung erhalte ich dort nur die Antwort, dass Dollar gerade „aus seien“ und ich versuchen solle, in der Nationalwährung zu zahlen. Daraufhin wate ich wieder zurück zu Mr. Malawi, der schließlich meinen Pass einbehalten hatte.

„Leider gibt’s keine Dollar. Ich muss doch mit Kwacha zahlen“, erkläre ich ihm.

Der Grenzbeamte schüttelt den Kopf und bittet mich Platz zu nehmen. Fünf Minuten später werde ich durch einen schmalen Gang mit flackerndem Licht in einen Raum geführt. Dort erwarten mich bereits ein weiterer Grenzbeamter und eine Polizistin. Na das kann ja heiter werden?!

Lange Rede, kurzer Sinn: Dieser Grenzbeamte, der hochachtungsvoll an seinem Schreibtisch sitzt, während ich mich erwartungsvoll auf dem Stuhl auf der anderen Seite niederlasse, erklärt mir nun, dass ein Visum in Malawi stets in Dollar zu erwerben sei. Er bietet mir an, mir zu helfen. Wofür gebe es schließlich den Schwarzmarkt und die vielen Händler an der Grenze? Dort würde er mein Geld netterweise für mich umtauschen. (Anmerk.: Bei einem dieser Händler hatte ich bereits zuvor meine tansanische Währung in Kwacha eingetauscht!) Dann fügt er hinzu, dass ich ihm 68.000 Malawi-Kwacha geben solle, damit er das für mich arrangieren könne.

Ich grübele kurz und mache Überschlagsrechnungen im Kopf. Das dauert ein bisschen. Es macht sich bemerkbar, dass ich nie eine mathematische Überfliegerin gewesen bin!

75 Dollar, die mich das malawische Visum kosten würden, entsprechen rund 54.000 MWK, wie mir zuvor an der Wechselstube gesagt wurde. Doch 68.000 zu zahlen, wären rund 20 Dollar mehr, die ich dem grinsenden Grenzbeamten für seine kleine Serviceleistung zahlen müsste. Das wäre mal wieder ein fettes Taschengeld, das er mit mir – der Touristin mit dem roten Näschen – machen könnte. Aber nein: Nicht mit mir! Der Durchschnittslohn eines Malawiers entspricht knapp 25 Euro im Monat. Ich sehe überhaupt nicht ein, die Taschen dieses gierigen Staatsdieners mit mehr als einem halben Monatsgehalt zu füllen. Energisch schüttle ich den Kopf.

Die Szenerie zieht sich 20 Minuten hin. Sitzfleisch haben wir beide. Schließlich sagt der Grenzbeamte mit Unschuldsblick, von seinem Schreibtisch hoch blickend und wahrlich verwundert: „Wo liegt das Problem? Es sind doch nur 68.000 Kwacha.“

„Eben. Da liegt das Problem. Das sind nicht 75 Dollar, sondern 94 Dollar. Fast 20 zu viel. Das zahle ich nicht.“ Ich stehe auf und füge wie beiläufig hinzu: „Bevor ich das zahle, gehe ich lieber zurück nach Tansania.“

Stimmungswechsel. Der Grenzbeamte lacht freundlich auf: „Nein, nein. Komm mal her.“ Er deutet auf den leeren Stuhl neben seinem Schreibtisch und malt hektisch die Zahl 57.000 auf ein Stück Papier. „Sind doch nur 57.000 Kwacha. Da hast du was falsch verstanden.“

Natürlich! Natürlich habe ich nichts falsch verstanden … Aber ich spiele das dämliche Spielchen mit. Was bleibt mir auch anderes übrig? Ich zahle bereitwillig die 57.000 Kwacha. Wenig später verlasse ich Niemandsland und betrete den Norden von Malawi.

Malawi People

Malawi has a population of around 18 million. Northern Malawi is the country´s most sparsely populated region.

Malawis grüne und blaue Oasen entdecken

Es ist Regenzeit und der Norden zeigt sich in satten Grüntönen. Dieser dünn besiedelte Teil des Landes ist infrastrukturell wenig ausgebaut und steht für gebirgiges Land mit Bergdörfern. Die höchsten Gipfel steigen bis zu 3000 Meter über dem Meeresspiegel an, es gibt unzählige leere Strände und mit Nilpferden gefüllte Tümpel. Nach einer kurzen Nacht in der unspektakulären Stadt Karonga, fahre ich mit dem Kleinbus weiter nach Chitimba. Karonga bleibt mir einzig in Erinnerung, da ich dort des Nachts am Straßengrill meine Liebe zu lecker fettig frittierter Cassava (auch: Maniok) entdeckt habe. Außerdem besteht die Stadt aus einem Netzwerk von Fahrradtaxen. Dementsprechend gibt es unzählige Fahrradreparaturläden!

Cassava

The dusty little town Karonga is the first place you´ll come across if making your journey down from Tanzania, in the north – just as I did! In Karonga I enjoyed the best fried cassava and I absolutely loved it!!! (: Cassava is the second most important staple crop after maize in Malawi.

daily life Malawi

The economy relies mostly on agriculture. About 80% of the population works in the subsistence sector, engaged mainly in smallholder farming, including the cultivation of cash crops. The main export crops are tobacco, tea, and sugar.

In Chitimba angekommen, werde ich von einer Horde Schulkinder in Empfang genommen. Sie begleiten mich zum Camp. Immer wieder höre ich: „Mzungu, mzungu! Give me shoes, ballons, T-shirt, bag!“ Ich merke schnell, dass meine Mzungu-Vorgänger ganze Arbeit geleistet haben, um hier das Image eines „wandelnden Weihnachtsbaumes“ zu hinterlassen. Ich leere meine Taschen nicht – und gewinne dennoch für die kommenden Tage viele neue kleine Freunde.

Chitimba liegt direkt am Malawisee. Infrastrukturell ist es kaum ausgebaut. Es besticht vielmehr durch seine Unberührtheit. Ich fühle mich wohl, doch es zieht mich weiter. Die Berge rufen…

Malawi street life

Malawi is known as the „Warm Heart of Africa“. The Malawi people are of Bantu origin and comprise of many different ethnic groups.

Sunset Lake Malawi

A fifth of the country is taken up by Lake Malawi (Lake Nyasa) – Africa´s third largest lake!

In Begleitung von fünf kleinen Mädchen und einem Jungen, die abwechselnd meine Hand ergreifen und nicht verstehen wollen, dass ich nur zwei davon habe, mache ich mich am späten Morgen auf in Richtung Livingstonia. Wir laufen die Straße von Chitimba entlang und biegen nach rechts in einen Schotterweg ein. Vor uns ragt das grüne Gebirgsmassiv empor und ich frage die Kinder, wo Livingstonia liege. „Dort“, schreien sie im Chor und deuten mit ihren zierlichen Fingern auf den rechten Teil der Bergkette. Ich schaue hinauf, kann jedoch nichts erkennen.

Die Straße wird steiniger, steiler und langsam kämpft sich die Sonne durch. Kaum, dass die Steigung zu nimmt, verabschieden sich meine kleinen Freunde plötzlich von mir. Sie verkrümeln sich in die Hütten und Häuschen, die sich zu Beginn der Steigung auf der rechten Seite entlang ziehen. Es sieht so aus, als wenn ich alleine weiter ziehen müsse. Das tue ich schließlich auch.

Lake Malawi

Lake Malawi is the „blood and soul“ of people of Malawi. The livelihoods of many Malawians depend on this lake.

Wanderung der schieren Endlosigkeit

Ich laufe über Stein, Geröll und Matsch. Der Malawisee verschwindet immer mehr in der Ferne. Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß, ist, dass sich dieser Weg zieht, wie Kaugummi! Es wird eine einsame Wanderung. Während meines Aufstiegs treffe ich einzig auf vier Geländewagen, wovon einer bereits in rötlich-brauner Pampe versunken und liegen geblieben ist. Die restlichen hoppeln über die matschigen Steine an mir vorbei. Sie hinterlassen fiese modderige Spritzer an meinen Beinen. Regenzeit! Nichts, an das ich mich nicht schon gewöhnt hätte. Eisern laufe ich weiter.

Hike

After staying the first night in Karonga I took the minibus to Chitimba, sitting on the main north-south road. From Chitimba, there is a 15km uphill walk along the unpaved road to Livingstonia,  located in the mountains – a place like no other : )

15 Kilometer lang soll der Anstieg sein. Ich hatte mit zwei Stündchen gerechnet. Doch es werden drei! Denn als ich nach dem einsamen Marsch endlich Zivilisation in Form einer Grundschule erspähe, habe ich mein Ziel noch immer nicht erreicht. Drei zehnjährige Jungen kommen aus einer Hütte gerannt und lassen mich wissen, dass das noch nicht Livingstonia sei. Sie wollen mir aber eine Abkürzung zeigen. So laufen wir durch eine kleine matschige Siedlung und kaum, dass ich denke wir hätten Livingstonia endlich erreicht, tut sich ein weites Tal vor mir auf. Ich blicke auf grüne Kaffeeplantagen und Felder, frage mich jedoch noch immer, wo sich Livingstonia nun eigentlich befindet. „Dort“, signalisiert mir einer der Jungen und deutet auf den Feldweg, der vom Tal auf eine Anhöhe führt. Ich nicke. Wir ziehen weiter. Wir laufen das matschige Tal auf der roten Erde hinab. Meine Birkenstocks drohen in brauner Brühe zu versinken. Ich ziehe sie aus und wate durch den Schlamm. Mit nackten Füßen. Die Jungs sind mir bereits 20 Meter voraus und marschieren schon die Anhöhe hinauf. Ich hänge bereits ein bißchen durch, lasse mir aber nichts anmerken. Doch als wir die Anhöhe erreichen, spielt sich die gleiche Szenerie ab. Ich blicke erneut auf ein wundervolles, saftig grünes Tal mit Matschweg. Es führt abermals auf eine Anhöhe. Die Jungs laufen unerbittlich weiter. Ich bin schon ein bißchen kurzatmig, lasse mir aber nichts anmerken und nehme die Verfolgung der drahtigen Zehnjährigen wieder auf.

Lake Malawi

The road up to Livingstonia is a bit of an adventure as there’s no shade, but a lot of dust and pebbles! It´s a steep hike overlooking the Great Rift Valley, with stunning views over Lake Malawi, but it can be brutal on a hot day!

Sollte ich bis zu diesem Moment noch nicht festgestellt haben, dass ich nicht (mehr) die Kondition eines athletischen zehnjährigen Berg- und Wiesenmädchens habe, so wird es mir spätestens in diesem Moment auf dem Rift Valley Escarpment über dem Malawisee bewusst. Ich brauche meiner großen Freude keinen Nachdruck zu verleihen, als wir nach dem vierten Hügel endlich eine breite rötliche Allee erreichen: Livingstonia!

baby goat

As amazing as the area’s natural beauty is its cultural beauty. Perched high on an escarpment 900m above the lake, Livingstonia was established by missionaries from the Free Church of Scotland back in 1894, called Livingstonia after Dr David Livingstone.

Livingstonia: Faszinierendes Städtchen in den Bergen

Gruppen von Frauen flanieren in ihren bunten Kitenges, die mit Bäumen gesäumte und mit bröckelnden kolonialen Relikten geschmückte, Allee entlang. Männer tun ihnen gleich. Händehaltend verraten sie sich die wichtigsten Neuigkeiten. Schnell wird klar, Livingstonia ist ein besonderer Ort.

Einst von schottischen Missionaren erbaut, bietet die Stadt einen faszinierenden Einblick in Malawis koloniale Vergangenheit: Die meisten seiner alten Steingebäude stehen noch – viele werden von der örtlichen Universität verwendet. So verlegte die Freie Kirche von Schottland ihre Mission, nach zwei gescheiterten Versuchen eine Mission in Cape Maclear und Bandawe zu gründen, einst 900 Meter über den See in das Dorf Khondowe. An den vorherigen Orten waren zu viele Missionare an Malaria verstorben. Das Dorf wurde schließlich nach dem ehrenwerten Dr. David Livingstone benannt und unter der Leitung von Dr. Robert Laws im Jahre 1894 gegründet.

Livingstonia

The story goes that they tried several times to establish missions down on the shore of lake Malawi, but kept losing missionaries to malaria. So they moved up higher the escarpment to less mosquito-ridden, ground.

Livingstonia alley

Livingstonia feels sanctified and unique, with its tree-lined main street graced by crumbling colonial relics. It has a charming, familiar atmosphere.

Ich schließe mich den Damen an und flaniere ebenso gemütlich wie diese durch das historische, viktorianisch angehauchte Städtchen auf dem Rift Valley Escarpment über dem Malawisee. Ein Ort, den ich vor meinem Anstieg auf den Berg, so nicht erwartet hätte.

Die Leute sind freundlich. Nach meiner Höhenwanderung gebe ich mich dem Abspann-Modus genüsslich hin. Ich bewundere die alten Steingebäude: das Museum, die Universität mit ihren freundlichen Studenten und die malerische Aussicht. Die geht steil über die Böschung hinweg. Über den See kann ich bis zu den Livingstone Mountains in Tansania blicken. Atemberaubend. Schließlich kehre ich im Craft Coffee Shop ein, wo ich von einer netten älteren Dame eine Tasse besten Kaffee bekomme. Der kommt von den umliegenden Kaffeeplantagen und hat eine fruchtige, süßliche Note im Abgang. Ich wünschte ich könnte länger an diesem friedlichen Örtchen in den Bergen bleiben und mich noch ein wenig durch die Handarbeiten, Honig, Tee, Kaffee und Schnitzereien arbeiten. Doch es ist bereits drei Uhr nachmittags und in knapp 2,5 Stunden wird die Sonne untergehen. Der Abstieg ist nicht zu unterschätzen. Mittlerweile lechze ich dringlich nach einer Dusche. Alles an mir klebt. So mache ich mich langsam die rötliche Allee entlang auf den Rückweg, als ich auf McDonald und Lydi treffe.

Lydi kommt aus den Niederlanden und McDonald aus Livingstonia. Eine Reisende und ihr Guide, der ihr das historische Städtchen mit Umland zeigen will. Die Beiden fragen mich nach meinen Plänen für den Nachmittag. Ich wiederum frage mich, ob ihr Interesse an meiner Person daran liegt, dass ich als „Mzungu“ sofort als Touri ins Auge steche oder ob Livingstonia einfach ein derart freundliches Fleckchen Erde ist, dass jeder Fremde gleich als willkommener Gast aufgenommen wird?! Egal. In der Essenz kommt wohl beides aufs selbe raus…

Stone house

Livingstonia provides a fascinating glimpse into Malawi´s colonial past as most of the old stone buildings are still around today, many used by the local university.

Livingstonia walk

The beautiful town is surrounded by stunning mountain views.

Gestrandet im wundervollen Öko-Paradies

Mittlerweile ist es vier Uhr nachmittags und McDonald und Lydi weisen mich insbrüstig darauf hin, dass es bereits zu spät sei, um allein den Abstieg zurück nach Chitimba zu wagen. McDonald legt mir nahe, einen „Guide anzuheuern“. Lydi pocht dahingegen auf Gesellschaft. Ich habe jedoch bereits eine Unterkunft in Chitimba. Außerdem habe ich nur wenig Geld in der Tasche, um mir den Luxus einer weiteren Nacht leisten zu können. Letztendlich ist es dann auch nicht die Überzeugungsarbeit meiner netten Zeitgenossen, die mich zum Bleiben veranlasst, sondern vielmehr der wundervolle Ort selbst. Es wäre einfach zu schade, dieses Fleckchen Friedlichkeit hoch oben in den nördlichen Bergen Malawis so schnell wieder verlassen zu müssen.

sunset

After indulging in this piece of mountaintop history, it´s well-deserved and beautiful to let the evening come to an end at one of the nearby permaculture farms… they are lovely places and also encourage responsible tourism and sustainable employment.

Ich entscheide mich dafür das bisschen Berggeschichte weiter zu schreiben. So folge ich Lydi und McDonald bergab in die nahegelegene Permakultur*-Farm. Die magische „Mushroom Farm“.** Diese tolle Öko-Lodge hatte bereits über die malawische Grenze hinweg von sich Reden gemacht. Und sie sollte mich auch nicht enttäuschen!

Einen gemütlichen Fußweg von Livingstonia entfernt, inmitten eines grünen Waldstücks der umliegenden Klippen, betreten wir die „Mushroom Farm“. Ein kleines Paradies im Nirgendwo. Ich genieße die unglaublich schöne Aussicht über den See Richtung Tansania und wünschte die Zeit würde ein wenig stehen bleiben, bevor die Sonne untergehen und das Camp in der Dunkelheit verschwinden würde. Doch das geschieht schneller als gedacht. So verbringe ich eine friedliche Nacht in der Öko-Lodge, auch ohne Dusche und frische Kleidung. Auf knapp 1000m Höhe schläft es sich fantastisch!

Doggo-friend

If you want to spend the night walking distance from Livingstonia, „The Mushroom Farm Eco Lodge“ is a great choice. The views back down towards the lake are breathtaking and „King“ is a super friendly eco-dog who will happily chill by your side!

Mushroom toilet

The Mushroom Farm is a beautiful Eco Lodge – a magical place in a beautiful setting. It´s environmentally friendly, using solar energy, composting toilets and permaculture gardens.

Am nächsten Morgen erkunde ich die Mushroom Farm bei Tageslicht, stets in Begleitung von „King“, dem freundlichen Öko-Hund. Ich merke schnell, dass hier mit Mutter Natur gearbeitet wird und nicht gegen sie. Da wären z.B. die Komposttoiletten. Die charmanten Holztoiletten funktionieren nicht nur, sondern sind auch nett anzuschauen und – wer hätte das gedacht – völlig geruchsfrei. Auch die Dusche unter freiem Himmel überzeugt. Ich frühstücke auf der Terrasse mit Lydi und King und bestelle mir einen fruchtigen Kaffee aus den umliegenden Feldern. Dazu gibt es einen frischen Saft, zubereitet aus leckerstem Grünzeug aus dem Permakulturgarten. Ich nippe langsam an Kaffee und Smoothie, in der Hoffnung die Zeit ein wenig anhalten zu können. Mein Blick fällt auf das Great Rift Valley und den atemberaubenden Malawisee. Die Öko-Lodge bietet eine magische Kulisse der Friedlichkeit und Ruhe, die ich nur ungern wieder hinter mir lassen möchte. Es ist schön im Öko-Paradies gestrandet zu sein.

In der magischen Mushroom Farm, hoch oben auf dem Rift Valley Escarpment über dem Malawisee, lässt es sich mit Sicherheit um einiges länger aushalten…

plantations

It’s hard to imagine a more epic place to spend the night: overlooking a sea of lush green coffee and tea plantations ♡

Mushroom Farm

Visiting remote Northern Malawi with its ravishing highlands, vast mountains that loom large over empty beaches, colonial relics and hilltop villages was a unique, magical and peaceful chapter in my Malawian journey.

Tipp: Es lohnt sich Stifte bzw. ein Paket Kugelschreiber in den Norden Malawis mitzunehmen (eine Nachfrage der Kinder, die immer wieder kommt). Die Infrastruktur ist wenig ausgebaut und es gibt kaum Läden, wo diese gekauft werden können. Für Schulkinder ist das Schreibmaterial essentiell, doch für die Familien eine finanzielle Belastung. Wer den Kindern eine Freude machen möchte, die nachhaltig ist, tut das m.E. am besten mit Schreibmaterial. Am besten das Paket mit Stiften direkt in der Grundschule abgeben, sofern sich die Möglichkeit ergibt : )

*Permakultur ist ein Konzept, das auf die Schaffung von dauerhaft funktionierenden, nachhaltigen und naturnahen Kreisläufen zielt.

**Mein Besuch der Mushroom Farm war privater Natur und ich kann diese Öko-Lodge besten Gewissens weiterempfehlen. Das spiegelt lediglich meine persönliche Einschätzung wider.

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0 Gedanken zu “Malawi: Willkommen im grünen Norden!

  1. Da hast Du wieder ein schönes Abenteuer erlebt, liebe Antje. Schade, daß der Empfang an der Grenze nicht so herzlich war, doch danach ging es ja bergauf, literally and figuratively. 😊
    Es tut mir leid, daß ich kein „Like“ hinterlassen kann, aber es gibt technische Probleme, die erst gelöst werden müssen.
    Liebe Grüße,
    Tanja

  2. Wow, da hast Du ja was erlebt, liebe Antje! Ich bin ja auch viel alleine unterwegs, aber Aftika finde ich, ist noch ne eigene Hausnummer! Respekt!! Und Malawi kannte ich schon als kleines Mädchen durch die Erzählungen meiner Eltern. Doch bislang wusste ich nur, dass es sehr, sehr arm ist. Schöner Bericht und ich freue mich auf mehr! Pass schön auf Dich auf, wenn Du noch unterwegs bist! LG Simone

    1. Lieben Dank Simone. Das mach ich! Und ja, gerade wenn man aus Tansania kommt, merkt man, dass es in Malawi an vielen Ecken an etwas fehlt und auch der viele Regen hat die Ernten mal wieder zerstört. Dennoch ein wunderbares Land, wo es unglaublich viel zu entdecken gibt, mit tollen Menschen.
      Sende ganz liebe Grüße zurück, Antje

  3. Hi. Wieder ein toller Bericht von einem besonderen Land! Und Du wanderst in Birkenstock? Das könnte ich nicht, selbst bei größter Hitze hab ich da immer feste Wanderschuhe an.
    Liebe Grüße
    Nina

    1. Hi Nina, danke schön. Ja, ich wander in Birkenstock, zumindest bei größter Hitze halt ich es in den Wanderschuhen nicht aus und reise mit leichtem Gepäck. Bisher ging das auch immer gut und die Birkis haben schon viel erlebt (-; Aber ab und an hab ich die Wanderschuhe auch dabei…geht ja nicht anders.
      Liebe Grüße,
      Antje

  4. Liebe Antje,

    mal wieder ein toller Bericht. Vielen Dank dafür.
    Die The Mushroom Farm Eco Lodge scheint ein toller Platz zu sein.

    Barbara

    1. Liebe Ellen,
      vielen Dank. Ich habe fast alle Länder im südlichen Afrika bereist, doch Malawi nie geschafft. Es stand aber immer ganz oben auf der Reise-Wunschliste. Fasziniert war ich schon lange vom Malawisee und dem alten Schiff der ILANA – der Traum mit diesem Schiff über den See zu fahren ist vor vielen Jahren entstanden, als ich darüber eine Doku gesehen habe.

      Liebe Grüße,
      Antje

      1. Liebe Antje,

        vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das jetzt überlesen habe, aber ich gehe mal davon aus, dass du mit dem Schiff gefahren bist. Falls dem so ist, hoffe ich, dass es genauso traumhaft war, wie du dir das vorgestellt hast.

        Liebe Grüße
        Ellen

      2. Lieben Dank Ellen. Ja, mit dem Schiff bin ich gefahren, aber überlesen hast du es nicht – das folgt in einem späteren Beitrag (-;
        Herzliche Grüße,
        Antje

  5. Hallo, eine tolle Seite hast du. 😊 Es macht sehr viel Spaß die Beiträge zu lesen.
Meine Freundin und ich sind gerade frisch als Blogger eingestiegen und berichten von der ersten Entscheidung einen Camper zu kaufen, bis hin zu den Reisen die wir unternehmen.
Wir würden uns sehr freuen, wenn du uns auch folgen würdest. 😉
Gerne können natürlich auch alle anderen Reisehungrigen vorbei schauen und uns folgen: https://campingliebe.blog
    Wir würden uns sehr freuen. 😊 Tascha & Gerrit

  6. Toller Bericht! Ich finde es immer wieder schön, durch solche lesenswerten Beiträge wie deinen Orte kennenzulernen, von denen man zuvor noch kaum was wusste 🙂 Ganz liebe Grüße Wanda

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