Und da wären wir wieder: Abermals hat sich das Jahr dem Ende geneigt – und natürlich ist das mal wieder viiiel zu schnell passiert. Oder habt ihr euch dafür bereit gefühlt? Ich habe mir jedenfalls die Frage gestellt, wo das vergangene Jahr geblieben ist und mir sind 100 Dinge eingefallen, die ich noch unbedingt machen wollte, machen müsste, hätte machen sollen … aber genug davon! Freiheit fängt schließlich im Kopf an …
Ebenso wie zum letzten Jahreswechsel habe ich meine Erinnerungen Revue passieren lassen und an die 10 schönsten Orte gedacht, die mich im letzten Jahr fasziniert und inspiriert haben. In diesem Jahr waren es ausschließlich Orte, die ich 2018 zum ersten Mal besucht habe, und an die ich – wenn ich es denn könnte – gerne wieder zurückkehren würde.
Schließlich sollte 2018 mit den schönsten Erinnerungen ausklingen und das neue Jahr mit den schönsten Momenten eingeleitet werden. In diesem Sinne: AUF INS 2019!!! : )
AUF EIN GESEGNETES, GESUNDES, GLÜCKLICHES JAHR 2019 FÜR UNS ALLE!
#1 Mount Kenia, Kenia
Was? Das Mount-Kenya-Massiv ist das mit 5199m höchste Bergmassiv Kenias und das zweithöchste Afrikas, rund 16 Kilometer südlich des Äquators gelegen. Seit 1997 ist es ein Nationalpark und als UNESCO-Welterbe gelistet.
Warum? …weil diese Erfahrung und Naturpracht mir ein Leben lang unvergesslich bleiben werden. Nahe des Äquators habe ich binnen weniger Stunden tropische Hitze und eisige Kälte erlebt und eine Vegetation gesehen, die mich verzaubert und gefesselt hat: tropischer Regenwald, blühende Täler, Mondlandschaften und äußerst faszinierende Pflanzen, wie die wundervollen Riesenlobelien. Dazu kamen Gebirgsflüsse und Gletscher. Gleichzeitig bin ich auch an meine Grenzen gestoßen – Kälte, extreme Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel (Symptome der Höhenkrankheit) sowie Erschöpfung, haben mir zu schaffen gemacht. Dennoch hat mit die Besteigung des 4.985 Meter hohen Gipfels Lenana (die zwei höchsten Gipfel: Batian mit 5.199m und Nelion mit 5.188m sind nur für Profibergsteiger mit Kletterausrüstung zu erklimmen) auf lange Sicht viel Kraft gegeben und gezeigt, was möglich ist, wenn man ein klares Ziel vor Augen hat. In diesem Falle ein wunderschönes! Den Sonnenaufgang beim Gipfelaufstieg, der die majestätische Bergwelt des Mount-Kenia-Massivs in goldenem Licht erstrahlen und seine Seen sowie den Schnee glitzern ließ, werde ich nie vergessen!
#2 Michamvi Kae, Sansibar
Was? Michamvi Kae ist ein idyllisches Dorf, das am letzten Zipfel gleichnamiger Halbinsel an der Ostküste von Sansibar liegt – rund 10km nördlich von den beliebten Küstendörfern Paje und Bwejuu.
Warum? … weil Michamvi Kae mir eine wunderbare, unbeschwerte Woche geschenkt hat. Ich habe meine Füße im warmen, türkisfarbenen Indischen Ozean ausgestreckt, stundenlang am Lagerfeuer gesessen, gesungen und den wunderbaren Stimmen der Sansibari gelauscht, in der Hängematte gechillt, bin durch den Mangrovenwald geschlendert, habe Bao gespielt und mich von monsunartigen Regenfällen durchnässen lassen. Auf dem Sansibar-Archipel gibt es unzählige Traumstrände mit Puderzuckersand und kristallklarem Wasser – mich hat jedoch jener in Michamvi Kae begeistert. Für endlos lange Kilometer war oft keine Menschenseele zu sehen, doch am Abend versammelten sich alle zum Fussballspielen am Strand und an der kleinen Beach Bar, um dem wundervollen Sonnenuntergang beizuwohnen. Da Michamvi Kae auf der Westseite gleichnamiger Halbinsel liegt, sind jene farbenfrohen Naturspektakel hier besonders schön anzusehen.
#3 Nationalpark Jasmund, Rügen
Was? Der Nationalpark Jasmund liegt auf der Halbinsel Jasmund im Nordosten der Insel Rügen. Mit 30 km² ist er der kleinste Nationalpark Deutschlands. Seit 2011 gehört ein Teil des Buchenwalds des Parks zum UNESCO-Welterbe.
Warum? …weil die langen Spaziergänge im Nationalpark, wenn der Wind durch die Baumkronen pfeift, die Luft frischer nicht sein könnte und die See tobt, einzigartig sind. Rügen ist Deutschlands größte Insel: Hier gibt es viele feine Sandstrände, die unberührte Natur im Nationalpark Jasmund, die Kreidefelsen (gemalt von Caspar David Friedrich) und verschlafene Fischerdörfer. Die hohen Steilufer im Nationalpark bestehen vorwiegend aus weißer Schreibkreide – einem weichen Kalkgestein – und sind wahrlich beeindruckend. Mit 118 Metern Höhe ist der Königsstuhl-Kreidefelsen das höchste Steilufer und der am meisten besuchte Ort im Nationalpark. Zu Recht, wie ich finde (:
#4 Likoma, Malawi
Was? Die Insel Likoma liegt auf der mosambikanischen Seite des Malawisees, gehört jedoch zu Malawi. Sie befindet sich im Nordosten des Sees und ist acht Kilometer lang und ländlich grün.
Warum? … weil diese Insel im wunderbaren Malawisee, der wie ein endloses Meer erscheint, für mich drei Dinge vereint: Einfachheit, Schönheit und Gemütlichkeit. Der Malwisee ist einer der klarsten Seen der Erde, in dem schätzungsweise 1.500 verschiedene Fischarten leben, die es aufgrund der isolierten Lage im Afrikanischen Grabenbruch nur in diesem See gibt. Rund 10.000 Menschen leben auf der hügeligen Insel Likoma, auf der ich mich nur allzu gern den entspannten Likoma-Rhythmen hingegeben habe. Außer einem Taxi gibt es auf der Insel keine privaten Autos, dafür um so mehr süße Mangos, zahlreiche faszinierende Baobabs, lecker frittierte Cassava, frischen Fisch sowie die imposante St. Peter Kathedrale, die wohl niemand auf dieser kleinen Insel erwarten würde.
#5 Lamu, Kenia
Was? Lamu ist eine rund 13km lange und 6km breite kenianische Insel im Indischen Ozean, die zu einem Archipel an der Nordküste des Landes gehört.
Warum? …weil die zauberhafte Insel Lamu für Tropik-Feeling mit bittersüßen Träumen aus Tausendundeiner Nacht steht. Die entspannte, ostafrikanische Insel besticht mit einem einzigartigen Charme gemischter Kulturen und einer jahrtausendealten Geschichte. Diese ist durch die einzigartige Suaheli-Kultur geprägt, einer fulminante Mischung aus afrikanischen, indischen, persischen, europäischen und arabischen Einflüssen, die neben einer einzigartigen Sprache und Küche auch ein ganz besonderes Design und Architektur hervorgebracht haben. So ist auch Lamu Town, die Hauptstadt der Insel mit ihrem historisch einzigartigem Stadtkern 2001 als Unesco-Weltkulturerbe gelistet worden. Gleichzeitig lockt Lamu mit traumhaft schönen Sandstrände, hohen Dünen, unzähligen freundlichen Eseln und langsamen Insel-Rhythmen.
#6 Zugfahrt von Dar nach Mbeya, Tansania
Was? Der Bummelzug TAZARA (Tanzania-Zambia Railway) legt rund 1.860 Kilometer von Daressalam in Tansania ins Nachbarland Sambia zurück. Meine Fahrt führte mich knapp die Hälfte der Strecke von Daressalam nach Mbeya.
Warum? …weil ich mir keine sympathischere und gemütlichere Variante vorstellen kann, als in knapp 24 Stunden in einem alten, ratternden, rot-weiß-blauem Bummelzug einen so umfassenden und weitreichenden Einblick in das tansanische (Dorf)-Leben zu bekommen. Einen kompletten Tag habe ich nichts getan, außer zu schauen, zu trinken, zu essen, zu beobachten, zu schlafen, zu quatschen und weiter zu schauen! Dabei habe ich faszinierende Landschaften und freundliche Menschen an mir vorbeiziehen sehen – viel gelacht, nachgedacht und auch viel „mitgenommen“.
#7 Essaouira, Marokko
Was? Die hübsche Küstenstadt Essaouira liegt etwa 200 Kilometer nördlich von Agadir in Marokko. Seit dem Jahr 2001 zählt die gesamte Altstadt mit ihren Stadttoren zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Warum? … weil ich mich dem hingegeben habe, wofür Essaouira nun für mich steht: dem Charme, der Gelassenheit und dem gemütlichen „zur Ruhe kommen“. Das alles kann man in der marokkanischen Hafenstadt ganz wunderbar: Hier scheinen die Uhren langsamer zu ticken. Essaouira hat mich mit ihrer entspannten Atmosphäre, herzlichen Menschen, frischen Meeresbrise, kilometerlangen Dünenstränden, aber vor allem mit der wunderschönen, blau-weißen Medina, ziemlich begeistert. Die Küstenstadt ist zudem als „Stadt des Windes“ bekannt, den es hier im Überfluss gibt. Für mich zählt Essaouira definitiv zu einer der schönsten Städte Marokkos.
#8 Livingstonia, Malawi
Was? Livingstonia ist ein viktorianisch angehauchtes Städtchen 900 Meter über dem Malawisee am Fuße des Nyika-Plateaus – in den Bergen im nördlichen Malawi.
Warum? … weil Livingstonia ein ganz besonderer Ort ist: Nicht nur, dass man die bezaubernde Stadt oft nur über eine Bergwanderung erreichen kann, sondern auch, dass wohl niemand eine derartig verträumte Stadt hinter den Berghügeln erwarten würde. Livingstonia wurde von schottischen Missionaren erbaut, nach Dr. David Livingstone benannt und unter der Leitung von Dr. Robert Laws im Jahre 1894 gegründet. Das Städtchen bietet einen faszinierenden Einblick in Malawis koloniale Vergangenheit: Die meisten seiner alten Steingebäude stehen noch – viele werden von der örtlichen Universität verwendet. Die Menschen in Livingstonia sind besonders freundlich, das Bergpanorama ist atemberaubend und die umliegenden Kaffee- und Teeplantagen liefern besten aromatischen Genuss.
#9 Stone Town, Sansibar
Was? Stone Town (dt.: „Steinstadt“) ist der älteste Stadtteil von Sansibar-Stadt, der Hauptstadt des tansanischen Teilstaates und gleichnamigen Insel Sansibar.
Warum? … weil das malerische Stone Town gelebte Geschichte ist und es sich ganz wunderbar anfühlt durch das Labyrinth aus engen Gassen zu flanieren, den Duft von Gewürzen einzuatmen und sich in einer jahrhundertealten Geschichte zu verlieren. Jeder Blick ums Eck birgt etwas Neues – sei es eine Villa aus Korallenstein mit hübsch geschnitzten Türen, ein ehemaliger Palast, ein persisches Badehaus, oder nur eine Ruine, wobei selbst Letztere einen in den Bann ziehen wird. Seit dem Jahr 2000 ist Stone Town, das historische Zentrum von Sansibar-Stadt als Welterbe der UNESCO gelistet – einziges Manko des Viertels: Es scheint langsam zu zerbröckeln und wird nur mäßig instand gehalten.
#10 Magadisee, Kenia
Was? Der mineralreiche Magadisee ist neben dem Natronsee der kleinere von zwei großen Sodaseen im Magadi-Natron-Becken im östlichen Teil des Ostafrikanischen Grabenbruchs (Great Rift Valley) in Kenia. Der See liegt rund 105km südwestlich von Nairobi.
Warum? …weil der Magdisee in Teilen von einer rosa-silbern schimmernden Soda-Verkrustung bedeckt ist und zahlreiche Flamingos, Pelikane, Reiher und Marabus in ihm leben. Das Beste sind jedoch die heißen Quellen des Sodasees: Sie sind weder besonders schön noch dramatisch, doch die Erfahrung des Nachts bei Mondschein ein heißes, köchelndes Bad in der Salzpfanne zu nehmen, wird mir stets eine unvergessene bleiben. Ebenso wird mir der Versuch am Ufer des Sees unter dem afrikanischen Sternenhimmel zu nächtigen, unvergessen bleiben. Dieser fand nur deshalb ein frühes Ende, da mich die Bisse der Magadi-Sandfliegen und das Lachen sowie die Schreie der Hyänen doch noch dazu angeregt haben, die Vorzüge des Zeltes zu nutzen.
Abschließend lasse ich abermals den Dalai Lama zu Wort kommen und nehme mir seine weisen Worte auch für das Jahr 2019 zu Herzen (-:
Einmal im Jahr solltest du einen Ort besuchen, an dem du noch nie warst. – Dalai Lama (*1935)
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Frohes Neues Antje! Tolle Bilder, schöner Text… hätte auch Lust mal wieder meine Koffer zu packen. Bisou Leni
Lieben Dank Leni. Dir auch ein frohes Neues!
Irre! 16 km vom Äquator entfernt und Pelzmütze! 🙂 Der Klimawechsel beim Aufstieg muss hart sein. Ein Bekannter war auf dem Kilimandscharo und er sagt auch „unvergesslich, und gleichzeitig eine grausame Folter durch die Höhenkrankheit mit Kopfschmerzen und Übelkeit schlimmster Sorte“. In welcher Höhe startet man die Tour auf den Mt. Kenia? Ich nehme an, es sind mindestens zwei Tage mit Übernachtung im Freien, oder? Frohes Neues Jahr, und ich bin mal gespannt, wo es Dich 2019 hintreibt! 🙂
Danke schön. Kann deinem Bekannten da
nur zustimmen – im Übrigen ist der Kilimandscharo auch mein Traum. Vielleicht für 2019 (: Den Mount Kenia bin ich am Sirimon Gate auf 2650m Höhe gestartet. Es waren drei Übernachtungen, wobei eigentlich nur zwei in den BergCamps, die letzte war quasi direkt nach dem Abstieg am Ausgang des Nationalparks. Wünsche Dir ebenso ein Frohes Neues 2019 ⭐⭐⭐
Ein gutes neues Jahr! Oh ja, Rügen, so schön! Kenia, zu lange her.
Bin auf Deine Reisegeschichten 2019 gespannt
Liebe Grüsse
Nina
Lieben Dank Nina. Wünsche Dir ebenso ein frohes Neues 2019!! Und ja, mich zieht´s auch wieder nach Rügen. Das Schöne liegt oft so nah (:
Herzliche Grüße,
Antje