Wieder einmal hat sich das Jahr dem Ende geneigt und diesmal haben wir sogar eine neue Dekade willkommen geheißen: Hallo 2020 (wenn auch etwas verspätet : ) !
Abermals könnte ich darüber palavern, wie schnell die Zeit vergangen ist und im vergangenem Jahr sogar noch schneller… So bin ich Ende letzten Jahres Mama eines wundervollen Sohnes geworden und merke seither, dass die Zeit (gefühlt) noch schneller rast… aber das soll hier nicht Thema sein – ist aber ausschlaggebend dafür, dass dieser Beitrag nun erst im Februar erscheint (-;
Ebenso wie zum letzten Jahreswechsel habe ich meine Erinnerungen Revue passieren lassen und an die zehn schönsten Orte gedacht, die ich 2019 besucht habe. Orte, die mich auf eine bestimmte Art fasziniert und inspiriert haben und an die ich jederzeit gern zurückkehren würde.
#1 Fitz-Roy-Wanderung, Argentinien
Was? Eine rund 25km lange Wanderung von der patagonischen Hauptstadt des Trekkings El Chaltén bis hin zu zwei malerischen Lagunen mit Blick auf den 3405m hohen Berg Fitz Roy im Nationalpark „Los Glaciares“ in den Anden.
Warum? … weil die Wanderung mich durch die unberührte Natur der farbenfrohen Herbstlandschaft der patagonischen Anden geführt hat. Ein unvergessliches Erlebnis – es ging durch märchenhafter Wälder, über Bäche, Täler und Schneelandschaften bis hin zu den zauberhaften Lagunen „Laguna de los Tres“ und „Laguna Sucia“, die bei klarer Sicht einen unvergesslichen Gänsehautmoment und eine der atemberaubendsten Aussichten auf das gewaltige Gebirge um den Fitz Roy versprechen. Dieser markante, steil vor den türkisfarbenen Lagunen in den Himmel ragende Granitberg gehört definitiv zu einem der spektakulärsten Berge der Welt. Die Fitz-Roy-Wanderung im goldenen Herbst war von einer derartigen Schönheit und Einzigartigkeit geprägt, dass ich mir ganz sicher bin, mich bis in die Ewigkeit an dieses malerische Landschaftsbild zurückerinnern zu können (-;
#2 Iguazú Wasserfälle, Argentinien/ Brasilien
Was? Die tosenden Cataratas do Iguaçu/ Cataratas del Iguazú sind die Wasserfälle des Flusses Iguaçu/Iguazú an der Grenze zwischen Brasilien und Argentinien. 2011 wurden sie in die Liste der Sieben Weltwunder der Natur aufgenommen.
Warum? … das Funkeln in allen Regenbogenfarben, das gewaltige Donnern der Wassermassen und das schier unendlich erscheinende, traumhafte Panorama dieses Wunderwerks von Mutter Natur, lassen einen aus dem Staunen nicht mehr rauskommen. Die atemberaubenden 275 Wasserfälle bestehen aus 20 größeren sowie 255 kleineren Fällen, wobei einige bis zu 82 Meter hoch sind. Doch es sind nicht nur die Iguazú Wasserfälle, die begeistern, sondern der gesamte Nationalpark Iguazú, mit seinen Wanderwegen durch den subtropischen Regenwald, zahlreichen Vögeln und Säugetieren: Begegnungen mit amüsanten Äffchen und vorwitzigen Nasenbären garantiert!
Tipp: Definitiv beide Seiten des Nationalparks besuchen. Brasilien bietet einen atemberaubenden Panoramaausblick, während Argentinien Tuchfühlung zu lässt. Auf der argentinischen Seite lohnt es zudem, mehrere Tage einzuplanen und auch eine Dschungelwanderung zu einem der kleineren Wasserfälle zu unternehmen.
#3 Rio de Janeiro, Brasilien
Was? Die faszinierende Megastadt Rio de Janeiro (dt.: „Fluss des Januar“) ist nach São Paulo die zweitgrößte Stadt Brasiliens und Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates im Südosten des Landes.
Warum? … weil ich wider Erwarten in eine derart verführerische Stadt gekommen bin, die eine ähnliche Faszination in mir ausgelöst hat, wie es einst bei meinem ersten Besuch in meiner Traumstadt Kapstadt (ja – leider teilen beide Städte auch die Bürde der extremen sozialen Ungleichheit!) um mich geschehen ist. Ebenso wie Kapstadt ist auch Rio eine charmante Stadt inmitten von unendlich schöner Natur gelegen, umgeben von einzelnen, herausragenden Bergen und Inseln, dem tiefblauen Atlantik, kilometerlangen Traumstränden und einer Lagune. Abends an Rio de Janeiros wunderschönen Stränden Copacabana und Ipanema entlang zu joggen und das Lebensgefühl der Carioca (ugs.: Bewohner von Rio) zu erleben, den Pão de Açúcar (dt.: „Zuckerhut“) schwitzend hinaufzusteigen, begleitet von lustigen Weißbüscheläffchen, und einen atemberaubenden Panoramaausblick zu genießen, dabei den ganzen Tag frische Kokosnüsse und leckerstes Açaí zu schlürfen, all das und noch vielmehr ist Rio de Janeiro für mich!
Drei Tage waren definitiv zu kurz: Rio, du wunderschöne Stadt, ich hoffe, dass ich dich ganz bald wiedersehe!
#4 San Carlos de Bariloche, Argentinien
Was? Das hübsche Städtchen San Carlos de Bariloche liegt im nördlichen Patagonien direkt am Fuß der argentinischen Anden, inmitten des eindrucksvollen Nationalpark „Nahuel Huapi“.
Warum? … weil die Bezeichnung als Schweiz Argentiniens weit mehr als ihre Berechtigung hat! Das bilderbuchartige Berg-und-Seen-Panorma, das den Ort umgibt, lässt jedes Schweizer Postkartenidyll vergessen: Es ist gigantisch, majestuös! Saftig grüne Wiesen, zauberhafte Wälder und klar funkelnde Bergseen mit spitzen Gletschern im Hintergrund umgeben Bariloche. Gleichzeitig erstrahlt die Stadt in alpenländischer Chalet-Architektur nach Schweizer Vorbild. Schokolade und sympathische Kuschelhunde warten an jeder Ecke … bleiben da noch Wünsche offen?
#5 Colonia del Sacramento, Uruguay
Was? Das bezaubernde Colonia del Sacramento ist eine am Río de la Plata gelegene Stadt, die älteste Uruguays. Die wunderschöne Altstadt zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Warum? … nicht nur weil das hübsche Städtchen als ehemalige „Schmugglerstadt“, mit bewegter Kolonialvergangenheit, so einiges zu zeigen und erzählen hat. Nein, in Colonia ticken die Uhren auch langsamer – die schmalen Kopfsteinpflastergassen mit den pastellfarbenen Häusern lassen gar Parallelen zu Kubas Trinidad aufkommen! Mehrfach bin ich von Buenos Aires mit dem Schiff über den großen Teich, den Río de la Plata, der Uruguay und Argentinien trennt, gefahren, um mich in Colonia auf eine ganz wunderbar entschleunigende Zeitreise zu begeben. Nicht zu vergessen sind die ausgiebigen Strandspaziergänge und wunderschönen Sonnenuntergänge Colonias …
#6 Perito-Moreno-Gletscher, Argentinien
Was? Der beeindruckende Perito-Moreno-Gletscher im Nationalpark „Los Glaciares“ ist einer der größten Auslassgletscher des Südlichen Patagonischen Eisfeldes, dem größten Gletschergebiet der südamerikanischen Anden.
Warum? … weil er im Gegensatz zu den meisten Gletschern der Region nicht schrumpft. Bis zu zwei Meter bewegt er sich jeden Tag vorwärts und entwickelt dabei gewaltige Kräfte. Vor dem Gletscher zu stehen und das Naturspektakel zu sehen und hören, wenn die mächtigen Eismassen krachend in den See stürzen, stimmt ehrfürchtig.
#7 La Santisima Trinidad de Paraná, Paraguay
Was? La Santísima Trinidad de Paraná ist eine ehemalige Jesuitenreduktion in Paraguay aus dem frühen 18. Jahrhundert, rund 28km von der paraguayischen Grenzstadt Encarnación entfernt. 1993 wurde sie von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Warum? … rund 30km nordöstlich der Grenze zu Argentinien liegt Trinidad mit seinen roten Steinruinen: Es ist die größte aller 30 Missionsstätten im Raum des heutigen Paraguay. Und inmitten dieser weitläufigen Anlage stand ich eines Abends – mutterseelenallein wohlgemerkt. Ich betrachtete voller Ehrfurcht jene Ruinenstadt, die einst 4.000 Einwohner hatte, genoß einen unheimlich schönen Sonnenuntergang und verließ „Die Allerheiligste Dreifaltigkeit zu Paraná“ mit der Überzeugung, dass wohl einsamste Weltkulturerbe der Erde besucht zu haben.
#8 El Bolsón, Argentinien
Was? El Bolsón ist eine kleine patagonische Stadt, hübsch in ein Tal eingebettet und von Bergen umgeben, die wunderbare Trekkingstrecken bieten.
Warum? … hier lässt es sich ganz fantastisch in den patagonischen Andenwäldern, entlang des Río Azul (dt.: „blauer Fluss“) wandern oder bis hin zum einzigartigen Cabeza de Indio, einer Felsformation, die an ein menschliches Profil erinnert. Doch wer´s glaubt, das absolute Highlight um El Bolsón war eine kleine Bar inmitten des Naturparadieses! Direkt am Fluss gelegen, mit Hängematten, bestem Bier, Milchshakes und freundlichen Vierbeinern zog ich kurzzeitig in Erwägung, alles hinzuschmeißen, vor Ort zu bleiben und als Bardame anzuheuern (-;
#9 Swinemünde, Polen
Was? Świnoujście ist eine polnische Ostseestadt, die auf dem östlichen Teil der Insel Usedom sowie den Inseln Wollin und kleineren Inseln, wie Karsibór, am Stettiner Haff gelegen ist.
Warum? … klar, die frische Meeresluft, die markante Bäderarchitektur, ein breiter feinsandiger Strand und Dünenwege, die einen atemberaubenden Blick auf die Usedomer Bucht und die Kaiserbäder freigeben, all das bietet der polnische Kurort Swinemünde. Doch mein persönliches Highlight ist definitiv die längste Strand- und Dünenpromenade Europas, die Swinemünde mit den Kaiserbädern auf der deutschen Seite verbindet. Am Strand entlang zu flanieren und durch das seichte Wasser von Polen nach Deutschland zu waten, ein wenig Ostseeluft in den Kaiserbädern Ahlbeck, Heringsdorf oder Bansin zu schnuppern, um anschließend durch Wald- und Dünenwege zurück nach Polen zu spazieren, macht einfach gute Laune. Erholungsfaktor: 100%!
#10 Nationalpark Torres del Paine, Chile
Was? Der Nationalpark Torres del Paine liegt im Süden Chiles um die Berggruppe der Cordillera del Paine.
Warum?… weil man sich im chilenischen Patagonien wie ein ehrfürchtiger Zwerg vor Mutter Natur fühlen kann. Die schroffen Berge der Cordillera del Paine bilden das Rückgrat des 600.000 Hektar großen Parks, die einzigartigen Granittürme sein Herz. Gletschereis stürzt über steile Bergflanken und weite Täler verschmelzen zu traumhaften blauen und grauen Seen, vor denen Guanakos grasen. Einmalig. Unvergesslich. Majestätisch.
Abschließend lasse ich abermals den Dalai Lama zu Wort kommen und nehme mir seine weisen Worte auch für das Jahr 2020 zu Herzen (-:
Einmal im Jahr solltest du einen Ort besuchen, an dem du noch nie warst. – Dalai Lama (*1935)
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Super schöne Orte. Möchte ich eines Tages auch hin nach Südamerika. Swinemünde kenn ich. Strandspaziergänge auf Usedom supi! Gruß von Leni 😁
Vielen Dank, Leni!
Wunderschöne Bilder, toller Reisebericht, vielen Dank dafür!
Dankeschön, Uwe!
Super schön. Das haben wir auch noch auf unserer Liste. Gerade Chile steht ganz oben. 😊
Vielen Dank. Glaub ich gern und kann es nur empfehlen!! Gerade Chile und diese unfassbare Weite und Unberührtheit im Nationalpark Torres del Paine haben auch in mir den Wunsch aufkommen lassen, eines Tages dort noch viel mehr zu entdecken 😊 LG Antje
sehr schöne Auflistung. wir waren vor kurzem in Torres del Paine, Fitz Roy und in Calaffate bei Perrito Morreno. es hat uns such sehr gut gefallen. Ich würde noch Ushuaia empfehlen, isla Martillo mit Pinguinen und eine Schifffahrt nach Cap Horn. viele grüsse und ein schönes WE
Lieben Dank!! Ja, Ushuaia habe ich nicht mehr geschafft und Isla Martillo auch nicht… es sind eben doch Wahnsinnsstrecken in diesem großen Land, die man zurücklegen muss. Vielen Dank für die Tipps und ebenso ein schönes WE, Antje
Fantastische Bilder und Texte, man wähnt sich mittendrin! Herzliche Gratulation zu Deinem Sohn und vielen Dank für den tollen Beitrag. Liebe Grüsse, Elisa
Vielen lieben Dank Elisa : ) Herzliche Grüße, Antje
Liebe Antje,
diese Reisen habe ich auch bei Deinem Rückblick nochmals genossen, genauso wie beim ersten Bericht. Wie schön, daß Du 2019 so viele verschiedene Orte erleben konntest. Das wird vielleicht in nächster Zeit nicht ganz so einfach. Herzlichen Glückwunsch zur Geburt Deines Sohnes!
Liebe Grüße,
Tanja
Vielen Dank, Tanja. Auch für die Glückwünsche. Und ja: Das Reisen wird sich in Zukunft wohl ein wenig verändern bzw. die Destinationen ganz sicherlich. Aber dem Anlass geschuldet, ist das natürlich okay : ) LG Antje
Ganz bestimmt werden sich Dir neue Perspektiven eröffnen, und Du wirst die Welt durch die Augen Deines Sohnes neu entdecken. Ich wünsche Euch dabei ganz wunderbare Offenbarungen.
Lieben Dank, Tanja 🙂
Wow wow
Seit Jahren sage ich zu einer Kollegin, wenn’s uns im Job zu bunt wird, „komm‘, wir hau’n ab… nach Chile!“, ohne jemals genau darüber nachgedacht zu haben, warum eigentlich Chile. Jetzt weiß ich, dass es eine gute Wahl wäre: Die Anden! Ja, und die Atacama-Wüste… der Sterne wegen! Danke für diese schönen Südamerika-Spots! Deine Beiträge sind ja rar, aber dafür umso lesens- und sehenswerter. 🙂
Oh, ganz lieben Dank. Ja – rar sind sie, aber ich kann Dir nur beipflichten: Auf in die Anden! Du wirst nicht enttäuscht sein. Was die Atacama-Wüste betrifft, dahin habe ich es nicht mehr geschafft, aber steht auf der Wunschliste weiterhin ganz oben, auch der Sterne wegen (-; Liebe Grüße, Antje